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“mmh…” Zu Nikolaus: Papstgaudi.

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A Gaudi ist´s mit dem Evangelii Gaudium, eine Freude. Endlich einer auf dem Stuhl Petri, der nichts aussitzt, der ahnen lässt, wie reich die Kirche der Armen sein könnte. Da schreibt gar der Evangelische Kirchenbote „katholisch sein könne bald Spaß machen“. Hat es vielleicht immer schon? Spaßohne. Wenn alle kommentieren, darf ich wohl auch.

Und ich sag´s gleich: Ich bin ein wenig neidisch auf die Papstgaudi. Gut, wir sind ja alle irgendwie Papst, wie Luttern feststellte.

Evangelii Gaudium, das Evangelium „frei und fröhlich“ war Grund seines Protests gegen die mittelalterliche Angst-Ablass-Geld-Macht-Kirche. Jetzt ruft der Papst selbst evangelische Freude aus, fordert eine „verbeulte Kirche“ und wettert, unsere „Wirtschaft tötet“. Klare Worte. Die Medienaufreger aus 247 theologisch-seelsorgerlichen Seiten. Und fast alle sind begeistert.

„Franziskus legt Finger in Wunden, von denen wir gar nicht geglaubt haben, dass sie existieren.“ Meint etwa die von mir geschätzte Maria, aber ist das so? Wie viele Christenmenschen predigen ewig ähnliches und keinen juckt´s. Päpstin müsste frau sein, grummel. Nein, Blödsinn, kein Neid. Es ist ja nur erfreulich, Brisantes neu anzupacken. Klingen nicht Texte des Ökumenischen Rats der Kirchen, vor über 20 Jahren geschrieben, hochaktuell – und beinahe päpstlich?…

„Die Tiefe der Krise sehen wir in der Abkehr von Gott, in der Vergötzung vergänglicher Werte… Auch wir Christen lassen infolge unseres Reichtums Menschen in wirtschaftlicher Armut und Ohnmacht zugrunde gehen und trennen uns damit von dem Gott der Armen“ (ÖKR 1.1.3.2.)
„Die große Gefahr der Welt mit ihrem erdrückenden Konsumangebot ist eine Traurigkeit, die aus einem begehrlichen Herzen hervorgeht… Dahinein finden die Armen keinen Einlass mehr. Auch die Gläubigen laufen nachweislich diese Gefahr.“ (Ev. Gaudium 2. S.3,4)

„Diese Lebensweise ist gezeichnet von Macht- und Machbarkeitsdenken, von Ausbeutung. Jetzt stoßen wir an die Grenzen. Ständiges Wirtschaftswachstum bedeutet die Zerstörung der Natur, die Gefährdung der Lebensgrundlagen künftiger Generationen und die Verarmung vieler Völker.“ (ÖKR 8.2.)
„Diese Wirtschaft tötet… Heute spielt sich alles nach dem Gesetz des Stärkeren ab, wo der Mächtigere den Schwächeren zunichte macht. Als Folge sehen sich große Massen der Bevölkerung ausgeschlossen und an den Rand gedrängt: ohne Arbeit, ohne Aussichten.“ (Ev. Gaudium 53.S.52)

„Wir wollen: Spiritueller leben… Einfacher leben und unseren Wohlstand prüfen. Engagierter handeln und die Schöpfung bewahren.“ (ÖKR 8.5.)
„Alle Christen, auch die Hirten sind berufen, sich um den Aufbau einer besseren Welt zu kümmern.“ (Ev. Gaudium 183.S.167)

Nu? Neu ist vieles nicht. Außer dass Franziskus den Stuhl Petri verrückt, hin zu den Menschen, den Armen, zu Christus. Gott sei Dank. A Gaudi ist´s.

Ich hoffe frohgemut, es werden Taten folgen, auch ökumenisch. In Sachen Priesterehe und Pfarrerinnen wird sich bei Franzikus wohl nichts tun. Wie wäre es, wenn die Römisch-Katholische-Kirche dem Ökumenischen Rat beiträte? Es sei ja nicht Aufgabe des Papstes, meint er, allein die Welt zu erklären, sondern gemeinsam „die Zeichen der Zeit erforschen“. Tun wir´s…

Was meint ihr Päpstinnen und Päpste?

Bleibt frech und fröhlich
Eure Mechthild Werner


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